Fang mich, bevor es zu spät ist und ich in meiner Welt versinke…
Wo ist deine Hand, die mich so zart und liebevoll an meiner Schulter berührt, wenn du merkst, dass die äußeren Umstände mich dahingleiten lassen?
Fang mich auf, denn das Licht ist so grell, dass ich meine zu erblinden. All diese Gerüche steigen bis in meinen Kopf. Wer erlaubt es ihnen so weit vorzudringen? Dieser stechende Schmerz in meinem Kopf, er ist unerträglich.
Fang mich, denn alles in meinem Kopf dreht sich… Es ist so laut, so schnell. Ich komme nicht hinterher. Egal wie feste ich meine Hände gegen die Ohren drücke, es hört nicht auf. Bitte hilf mir zur Ruhe zu finden.
Bring mich in die Stille. Du benötigst keine Worte, sei einfach hier.
Fang mich, lass deine starken Arme mich so zärtlich wie möglich tragen, denn jeglicher Kontakt brennt wie Feuer auf meiner Haut.
All diese Eindrücke vernebeln mir den Kontakt nach außen, ich spüre nur noch deine Wärme. Es tut gut zu wissen, dass du da bist. Ich hoffe, dass meine Geräusche, die durch meinen Schmerz entstehen, nicht zu viel für dich sind. Mein Körper lässt mir keine Wahl.
Halte mich. Nimm mich auf deinen Schoß und lege deine Arme um mich. Erhöhe den Druck, damit ich wieder eine Verbindung zu meinem Körper, also zu mir selbst, bekomme.
Pass auf dich und mich auf.
Ich fühle Scham. Während mein Puls sich reguliert und meine Muskulatur sich entspannt.
Meine Arme schlingen sich um dich und ich begreife, dass dir Tränen an deinen blassen Wangen runterrinnen.
Dann lege ich meine Stirn gegen deine.
„Es tut mir leid Mama.“
Für Ben und Lina, in Liebe Mama
Liebe Grüße sendet euch Mena (37 J., Asperger-Syndrom) von: „In deiner Welt, bin ich Zuhaus…“
Sehr schön geschrieben